Pressemitteilung vom 21.04.23

RCW-Gruppe (RCW GmbH, concept maternel gGmbH, Gesellschaft für Bildungsconcepte GmbH)

Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung

Freiburg: Die RCW-Unternehmensgruppe, bestehend aus den Gesellschaften

  • RCW RatioConsultWaldkirch GmbH Gesellschaft für ganzheitliche Informationsverarbeitungs-, Organisations- und Finanzkonzeptionen (“RCW”),
  • concept maternel gGmbH und
  • Gesellschaft für Bildungsconcepte GmbH (“Gesbico”)

hat beim Amtsgericht Freiburg für die o.g. Gesellschaften Insolvenzanträge gestellt. Das Amtsgericht Freiburg hat die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet und zur Überwachung der Verfahren Herrn Rechtsanwalt Dr. Philipp Grub (RCW), Rechtsanwältin Nora Sickeler (concept maternel) und Rechtsanwalt Martin Mucha (Gesbico) von der Insolvenzverwalterkanzlei GRUB BRUGGER aus Stuttgart als vorläufige Sachwalter bestellt.

Die RCW-Unternehmen werden bei der Sanierung in Eigenverwaltung durch Rechtsanwalt André Berbuer, Rechtsanwalt Basil Speier und Wirtschaftsprüfer Michael Kuhn von der auf Sanierungsverfahren spezialisierten Freiburger Kanzlei BSK Berbuer Speier Kuhn begleitet und vertreten. Operativ unterstützt werden sie durch Wirtschaftsprüfer Dr. Patrick Eisenhardt von der Freiburger Kanzlei strub.eisenhardt.laß.

Die RCW-Gruppe betreibt in Freiburg und der Region insgesamt 10 Kindertagesstätten mit rund 400 Betreuungsplätzen, zudem die Kopernikus Grundschule in Freiburg-St. Georgen sowie die Private Fachschule für Sozialpädagogik Freiburg (PFSF), an der u.a. der berufliche Nachwuchs ausgebildet wird.

Die Löhne und Gehälter der über 240 Mitarbeiter werden für die nächsten Monate durch Insolvenzgeldansprüche und eine Insolvenzgeldvorfinanzierung abgesichert. Alle Einrichtungen werden zunächst ohne Einschränkungen weiterbetrieben.

Die Geschäftsführer der RCW-Unternehmen, Peter Fild und Gisela Weidemann, sehen in den eingeleiteten Eigenverwaltungsverfahren einen gleichermaßen alternativlosen wie auch größtmöglichen Erfolg versprechenden Rahmen, um die Interessen der Mitarbeiter und Kunden der Einrichtungen zu schützen und das Ziel eines nachhaltigen und zuverlässigen langfristigen Weiterbetriebs der Kitas und Schulen bestmöglich zu unterstützen.

Maßgebliche Ursache für die Krisensituation ist die branchenweit zu beobachtende massive Knappheit an pädagogischem Personal. Aufgrund eines in den letzten zwei Jahren immer größer gewordenen Defizits in der Stellenbesetzung musste die Kinderbelegung insbesondere in den Krippen mehr und mehr reduziert werden, teilweise mussten ganze Gruppen geschlossen werden. Dadurch kam es zu einer stetig wachsenden Fixkostenunterdeckung. Bis zuletzt wurde die Gruppe immer wieder mit privaten Zuzahlungen aus Gesellschafterkreisen finanziell gestützt, was nun jedoch angesichts eines unverändert hohen Liquiditätsverzehrs an Grenzen gestoßen ist. Ziel der eingeleiteten Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ist die Sanierung und der Erhalt der betroffenen Unternehmen sowie insbesondere der Betreuungs- und Schulplätze.

In den nächsten Wochen wird vonseiten der Eigenverwaltung ein Plan für den nachhaltigen und zuverlässigen langfristigen Weiterbetrieb der Kitas und Schulen entwickelt werden. Die Geschäftsleitung ist zuversichtlich, dass die Sanierung erfolgreich umgesetzt werden kann, zumal insbesondere von Seiten der Stadt Freiburg als auch von Seiten der Stadt Emmendingen ein großes Interesse am Fortbestand sämtlicher Einrichtungen zum Ausdruck gebracht und auch Unterstützung signalisiert wurde.

Ansprechperson für Rückfragen:

Rechtsanwalt André Berbuer
c/o BSK Berbuer Speier Kuhn PartG mbB Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater
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Tel: 0761 / 216 345 10
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